Über Tee, Reis und Früchte

In den letzten zwei Wochen haben wir viel erlebt, haben groß Sprünge getan und das erste Mal, sehr widerwillig, das Flugzeug bestiegen. Anstatt viel Tee und Reis, sind wir nun in einem Land, indem es Reis und viele Früchte gibt.

Auf Qeshm haben wir sechs Tage verbracht und haben sehr die Nächte im Zelt unter wahnsinns Sternenhimmeln genossen. Den arabischen Einfluss haben wir dort schon gemerkt, die Leute waren weniger freundlich und die Frauen vermehrt ganzkörperverschleiert. Die Natur ist aber sehr sehenswert, die Felsformationen, die Strände und Mangroven. An die Hitze mussten wir uns aber gewöhnen.

Mit der Fähre fuhren wir dann 12Stunden lang nach Dubai- ein wirklicher Kulturschock, vom chaotischen Straßenverkehr und den sandfarbenen Häusern im Iran, zu den Glasgiganten in Dubai. Alles ist ordentlich, alles blitzt und blinkt und Geld scheint keine Rolle zu spielen. Verwirrend war das Bild von einer komplett verschleierten Frau, neben Einer in Hotpants und Top… Aber es scheint zu funktionieren.
Ich habe es so genossen das Kopftuch abzunehmen. Zuletzt hat es mich wahnsinnig gestört, ich habe es mehr und mehr als ein Symbol von Unterdrückung der Frauen gewertet, doch jetzt, wo ich es nicht mehr tragen muss, kann ich es bei anderen Frauen unbewertet lassen. Im Iran hat mir jemand gefehlt, der mir offen und verständlich den Islam und die Kleiderordnung der Frauen erklären konnte. Wir haben vorallem Menschen getroffen, die sich gegen Staat und Religion ausgesprochen haben. Aber es gibt immer zwei Seiten einer Medaille.

Zwei Tage haben wir eine befreundete Familie aus Frankreich, die wir in Shiraz kennen gelernt haben, in Abu Dhabi besucht und hatten eine wunderbar entspannte, schöne Zeit zusammen.

Mit dem Flieger geht es jetzt nach Sri Lanka, hoffentlich eine gute Einstimmung auf Indien. Natürlich sind die Menschen hier sehr anders als alles, was wir bisher hatten. Bis jetzt gefällt es uns aber wahnsinnig gut. Es wirkt alles noch so unwirklich, oft sehen wir Dinge, wie sie in Reisemagazinen abgebildet sind- Strand, Palmen, Palmblattbedeckte Häuser und überall ist es Grün. Wie ich diese Farbe liebe- so lang hatten wir den Herbst und dann Wüste um uns, dass es jetzt eine Wohltat für die Augen ist.
Wir haben uns nun ein TukTuk ausgeliehen für erstmal drei Wochen, werden das Land jetzt selbstständig erfahren, werden nun Rollen tauschen- eine erste Mitfahrerin hatten wir bereits, wenn auch nur für 500Meter. Zum Frühstück gibt es immer frische Papaya, kleinen Bananen, Wassermelone und manchmal Ananas.

Während ich diese Zeilen schreibe, liege ich am Strand, neben mir das Zelt und Chris, der das Solarpanel auf dem TukTuk- Dach befestigt und lasse mir die Sonne auf den Rücken scheinen, während die Wellen den Sand weg spülen- klingt das nicht wie aus einer Reisezeitschrift?

So schicke ich euch Sonnenstahlen und Wärme und den Duft von frischem Obst überall hin, wo ihr grade auch seid

Eure Johanna