Weiter in Japan

Konnichiwa da draußen,

Wir melden uns mal wieder, diesmal aus der Nähe von Matsuyama. Aber der Reihe nach.
In Kyoto und Nara haben wir die bisher schönsten Städte Japans gefunden. Nara mit der Altstadt und dem riesigen Park mit den vielen Rehen war super schön. In Kyoto gibt es wahnsinnig viel zu sehen, die 1000 Tori Bögen, der Bambuswald, diverse Tempel… Glücklicher Weise konnten wir einen Deal mit einem netten Hostelbesitzer machen nachdem wir eine Nacht bei ihm unterkamen- wir haben unser Zelt drei Nächte in einem nahen Park nachts aufgebaut und durften unsere Rücksäcke tagsüber bei ihm lassen. Das tat unserem Budget sehr gut, die Unterkünfte sind hier wirklich teuer.

 

 

Nach fünf Tagen fahren wir weiter, das dritte Mal nach Osaka um unsere Reisepässe inklusive US Visum abzuholen. Welch gutes Gefühl 🙂 doch bleibt die Frage mit dem China Visum offen… Selbst nach Tokyo fahren? Auf die Antwort von Reiseagenturen warten, die das Visum für uns beantragen? Wir entscheiden uns aber erstmal weiter zu fahren und uns irgendwie irgendwo drum zu kümmern. Wir fragen bei einer workaway Stelle nach, ob sie noch vier helfende Hände gebrauchen könnten und zwei Tage später kommen wir in Furusato bei einem Familien Resort an, wo wir jetzt noch vier Tage, bis Sonntag, bleiben. Dann waren es insgesamt zwei Wochen.

Unsere Aufgaben sind sehr vielfältig, von Hütten putzen, kochen, Gras schneiden und heute sogar Reis ernten. Der Großteil des Feldes wurde von einer Maschine geerntet, bloß an den Stellen, wo diese nicht hinkommt, rücken wir mit unseren Sicheln an. Es ist eine anstrengende Arbeit und wir denken an all die Bauern in Indien, Nepal und China zurück, die ihre kleinen Felder komplett per Hand ernten. Es ist eine tolle Dankbarkeitsübung, für den Reis den die Bauern ansähen und ernten, sowie für die Sonne und die Natur, die ihn wachsen lässt.
Wir sind hier mit 6-10 anderen Volunteers, was uns teilweise überfordert, so viele Menschen, so viel unterschiedliches Englisch – aus England, Frankreich, Dänemark, Malaysia, Thailand und den USA, so viele Stimmen, so viele unterschiedliche Charaktere. Wir brauchen eine Woche, jetzt haben wir uns aber eingelebt. Wir haben sogar eine kleine Hütte ganz für uns, mit dieser Pause haben wir auch mal Zeit unser Zelt komplett zu waschen und zu reparieren was es zu reparieren gibt. Am Sonntag werden wir weiter ziehen, werden einen Freund besuchen, den wir in Russland auf der Farm kennen gelernt haben, der uns als erstes Japan schmackhaft gemacht hat.
Anfang November läuft dann unser Visum in Japan aus, auf verlängern haben wir beide eigentlich keine Lust, wir haben aber schon neue Pläne, die die Reiseroute etwas beeinflussen werden, aber dazu erst, wenn wir genaueres wissen.

Jetzt genießen wir unseren „Feierabend“ und ich schicke ganz liebe Grüße an jeden einzelnen.

-Johanna