„Too much hot“

Mit dem Nachtbus geht es von Hampi nach Gokarna. Um 3:00 morgen werden wir kurz vor Gokarna geweckt, mit dem Taxi geht es dann weiter bis in die Stadt – es mag an der Übermüdung liegen aber ich habe diese Fahrt haarsträubend in Erinnerung. Die Geschwindigkeit, das Hupen beim überholen der Trucks ohne Licht, ein gerade verunfallter Truck liegt auf der anderen Straßenseite, die Insassen stehen hilflos mit den Händen in die Hüften gestemmt vor dem Wrack.

Wir suchen einen Tempel in dem wir vielleicht die letzten Stunden bis zum Sonnenaufgang schlafen können. Zusammen mit zwei anderen Reisenden laufen wir bepackt durch die schlafende Stadt. Hunde, Kühe und Menschen liegen in Ecken, haben es sich bequem gemacht. Am Strand legen wir uns, bewacht von einem Hund, nochmal für ein paar Stunden hin.

In Gokarna mieten wir ein kleines Zimmer für grade mal 5€ pro Tag und gehen jeden Tag im Meer schwimmen. Das ist ein wunderbares Ritual, tagsüber lesen wir viel und sehen uns die Umgebung an. Ab und an wird das Geld mal knapp, da es erstaunlicher Weise oft schwer ist Geld abzuheben. Oft sind die Automaten ab dem Mittag leer oder wollen unsere Karte nicht nehmen- na gut, bis jetzt ging es immer irgendwie dann doch.

In Vadodara nimmt uns Amit bei sich auf, wir verbringen viel Zeit zusammen in seiner Wohnung, tagsüber ist es einfach zu heiß etwas draußen zu machen. Das Thermometer steigt hier auf 39°C grad.

Und ewigen Sommer hält nun einmal kein mitteleuropäischer Waldbaum aus
– Peter Wohlleben

Unsere weiteren Pläne haben sich etwas geändert. Das große Ziel Kanada wollen wir eigentlich noch diesen Sommer erreichen, es ist eine Art Sehnsucht nach Natur, Weite und Stille die den Drang erhöht sich in diese Richtung zu bewegen. Unser ursprünglicher Plan sah vor, nach Nepal, über Tibet zu fliegen und durch China Richtung Japan zu reisen. Da wir aber nur ein 30 Tage Touristenvisum für China bekommen könnten, welches auch noch im Heimatland beantragt werden müsste, werden wir wohl lieber mehr Zeit in Japan verbringen und in der visafreien Provinz Hong Kong ein bisschen chinesische Luft schnuppern.
Die Route Richtung Südostasien werden wir auslassen müssen, da wir erst zur Monsunzeit in der Region wären. Außerdem ist die Region durch eingeschränkte Grenzverbindungen zu Indien schwer zu erreichen

Neuigkeiten zu Liene:
Zwischenzeitlich war sie wegen schwerem Durchfall und hohem Fieber auf der Intensivstation, nun geht es ihr aber wieder besser, sie ist aber noch nicht wieder ganz stabil.

– Chris